Bänker verzichten auf 7-stellige Gehälter – für ICOs

Bänker verzichten 2017 auf 7-stellige Gehälter – für ICOs (Initial Coin Offerings). Was steckt dahinter? Warum tun sie das?

Bänker und ICOs

In diesem Jahr ist es bereits schon einigen Firmen gelungen, mit ICOs (Initial Coin Offerings) mehrere Milliarden Euro einzusammeln. Einige der mehr-gehypten neuen Coins (aus rund 900 die neu am Markt sind)
konnten teilweise in Minuten mehrere Millionen Euro Kapital heben. Scheinbar hat sich bei Anlegern mittlerweile eine neue Strategie herumgesprochen, nämlich die „Schrotflinte“: blindes anlegen in neuen Coins, um auf den nächsten Bitcoin oder Ethereum zu spekulieren.

ICOs des „Raketenschiffs“ – Anzahl der Firmen die in 2017 mindestens 125 Mio. € über ICOs gehoben haben – Quelle: Bloomberg

Nachdem es um solch horrende Beträge geht – denen ja keine Herstellungskosten oder körperlichen Güter gegenüberstehen – ist es nicht verwunderlich, dass der „neue Goldrausch“ eine ganze Gruppe an Bankiers angelockt hat, die in dieser neuen Industrie auf den warmen Geldregen hoffen, so Bloomberg.
In diesen Kreisen gehen solche Geschichten aus und ein, denn einerseits ist die Furcht der Bankiers vor den Blockchain Technologien mittlerweile sehr echt, da sie den Bonus rasch schrumpfen lässt, und
andererseits hofft man „auf schnelles Geld“.

Richard Liu ist ein solcher Bankier, der früher bei Renaissance China gearbeitet hat um seinen Job zu verlassen Richtung ICO. Bloomberg zitiert ihn in diesem Artikel, indem er davon spricht, wie er das „Raketenschiff“ besteigen
will – damit meint einen Hedgefond von 50 Mio. Euro, der in rund 20 ICOs dieses Jahr bereits investiert hat. Einer dieser ICOs war Tezos, ein sehr erfolgreicher ICO dieses Jahr.

Liu hat in seinem alten Job einige der größten Tech Deals Chinas arrangiert, und er sieht die Chance darin, den wachsenden Bereich der ICOs mitzuformen größer als das Risiko eines Marktkrachs.
Ähnlich wie bei IPO (Börsengängen) haben die ICOs Millionen von Investoren gehoben, die damit ihre Chance sehen inden nächsten Bitcoin oder Ethereum einzusteigen. Manche haben die steilen
Wachstumraten bereits mit dem ehemaligen „Dot Com“ Boom verglichen, aber aktuell zieht die Krpytowährungsbranche immer mehr Leute an.

„Traditionelle Investmentbanken und Wagniskapitalgeber verfolgen die Branche sehr aufgeregt“, meint Richard Liu. Mit seinem größten Erfolg dieses Jahr, der Smarten Vertragsplattform Tezos hat er bereits
den Gesamtwert der Börsengänge in HongKong dieses Jahr übertroffen: er hob 200 Millionen Euro, verglichen mit 31 Millionen Euro.

„Anders als im traditionellen Finanzbereich gibt es hier keine Schranken oder Decken. Man kann sich hier viel vorstellen“, sagt er.

Später wird Liu von Bloomberg auf den Vergleich der ICO und des Dot Com Krachs angesprochen: er meint, dass man mit der Asuwahl eines erfolgreichen ICOs sich eine schöne Nische schnitzen kann.

„Wir wollen auf dem Raketenschiff dabei sein. Wer früh einsteigt, macht jeden Tag mehr Geld“.

DIe Amerikanische Aufsichtsbehörde SEC hat angekündigt, dass ICOs wie als sonstige Sicherheiten behandelt werden sollten aus Sicht der Aufsicht. Das ist eine grundlegende Entscheidung, die den Markt der ICOs
regulieren wird und die „schwarzen Schafe“ aussortieren wird. Andererseits wird es so langsamer werden, wenn man einen ICO starten will. So wird sich das Spielfeld ändern.

Ein anderer Händler, der früher bei der Bank of America Algorithmen programmierte, möchte mit einem ICO seine eigene Krypto-Vermögensverwaltung aufmachen. Im Interview mit Bloomberg beschreibt er den ICO Markt mit den üblichen abgehobenen Phrasen.

„Justin Short, der früher bei der B of A Algorithmen programmierte bevor er ein handelsbasiertes Startup öffnete, bereitet gerade den Verkauf digitaler Münzen vor, die seine neue Krypt-Währungsfirma bezahlen sollen. Als ehemaliger Börsenhändler vergleicht er gerne das Aufkommen der ICOs mit dem ersten Mal, als auf unserem Planeten vor vielen Tausend Jahren Zivilisationen entstanden.“

„Es ist eine riesige Menge an Ideen, die hier verwirklicht werden. Aber man muss auch erkennen können, welche Idee funktionieren wird“, meint er.

Ron Chernesky ist der Besitzer einer elektronischen Handelsplattform namens InvestFeed und ist so optimistisch bezüglich ICOs, dass er gleich einen ICO verwendet hat und die eigenen Handelsfähigkeiten seiner Plattform zu streuen.

„Das Interesse an ICOs ist riesengroß.“

Ron hat vor 15 Jahren an der Wall Street angefangen auf dem Handelsparkett und sich dann mit seiner Plattform selbstständig gemacht. Aktuell will er die US Schatzbriefe auf seiner Seite mit digitalen Währungen ersetzen und will einen ICO starten, um 28.000 Ether zu heben. Aktuell sind das rund 6 Millionen €.

„Wir schaffen das alte Geschäftsmodell ab und konzentrieren uns jetzt auf Kryptogeld. Wir wollen hier langfristigen Erfolg haben, denn wir meinen, dass Kryptogeld eine Brücke ins neue Jahrtausend der Anlage ist, und alles wird sich daran orientieren.“

Hugh Madden, ein ehemaliger Mitarbeiter der FOREX Plattform der HSBC Bank versucht, ICOs mit einer Sport-Metapher zu vergleichen:

„Einen ICO Token sich zu kaufen ist wie eine Mitgliedschaft im Fußballverein. Man bekommt keinen besonderen Zugang, aber das Team wird besser, mehr Fans werden kommen und die Preise werden steigen. Ein Fußballverein baut so eine Beziehung mit anderen Vereinen auf, bekommt mehr Spiele und wird bekannter, und immer mehr Leute wollen mit einsteigen. Und wenn ein Verein mal bekannt genug geworden ist, dann wird er keine Mitgliedschaften mehr anbieten, damit nicht noch mehr Leute Einfluss nehmen können.“

Der Bloomberg Arikel endet in der Feststellung, dass man ICOs nicht sinnvoll bewerten kann. Entwickler finden regelmäßig einfache Fehler in selbst den größten ICOs. Gleichzeitig gelingt es Hackern weiterhin Geld aus Krypto-Wallets zu stehlen.
Dennoch haben diese Rückschläge niemanden davon agehalten, in Krypto weiter zu investieren: dieses Jahr sind mehr Wagniskapital Finanzierungen angekündigt.

Alle hoffen auf das ganz große Geld!

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