Es gibt für Kryptowährungen mehrere Wallets (Geldbeutel). Heute möchte ich die unterschiedlichen Typen vorstellen, denn manche sind im Internet abgelegt und manche kann man lokal halten.
Online Wallets
Zuerst gibt es die Online Wallets. Das sind einfach Konten im Internet, so wie zum Beispiel dein Bankkonto. Die Bank in diesem Fall ist ein Anbieter, eine Börse, der für dich Aufträge (Kauf/Verkauf) ausführen kann. Um die Mittel abzuholen musst du dich einloggen und entsprechend eine Transaktion bestätigen. Ein Online Geldbeutel hält normalerweise nicht die privaten Schlüssel, sodass im Grunde der Anbieter die Währung hält. Das ist aber bei deiner Bank übrigens auch nicht anders, denn wer bei seiner Bank Geld einlegt gibt ihr so einfach einen Kredit – die Bank verwendet das Geld weiter!
Wallets mit Zahlungsbestätigung
Dann gibt es die „Einfache-Zahlungsbestätigungs“ Wallets, die auf Englisch „Simple Payment Verficiation“ heißen. Das sind Apps auf dem SmartPhone wie zum Beispiel Copay. Ein solcher Geldbeutel liegt auf deinem Rechner / Telefon, und ist so nicht mehr im Internet abgelegt. Das bedeutet, die privaten Schlüssel liegen bei dir und du „besitzt“ deine Coins.
Um mit solchen Geldbeuteln zu handeln, ist eine Verbindung des Geldbeutels mit dem Server erforderlich, denn die Blockchain Information aller Transaktionen (>150 Gig im Jahr 2017) selber liegt nur dort. Andererseits liegen deine privaten Schlüssel eben bei dir. Das bedeutet, dass die Rechenlogik auf dem Server stattfindet, aber der „Geldbeutel“ bei dir ist. Solche Geldbeutel sind tendenziell sicherer als ein Internetdienst.
Echte Wallets / Krypto Geldbeutel
Die dritte Stufe sind „echte“ Geldbeutel. Das sind die berühmt-berüchtigten USB-Sticks auf denen Bitcoin gespeichert werden. Sie gelten als die sichersten Geräte um Bitcoin zu halten, solange sie nicht defekt sind. Ohne USB Verbindung sind sie aus dem Internet draußen und das war’s.
Oftmals haben solche Geldbeutel einen Bildschirm, um Dinge wie Seed Wörter und Adressen darzustellen, was nicht von deinem Rechner oder eventuell vorhandener Malware geändert werden kann. So schaffen diese Geldbeutel eine gewisse Sicherheit.
Diese sehr einfachen Geräte schaffen durch ihre Konstruktion eine sehr geringe Angriffsfälche für Hacker und sind meistens gar nicht hackbar, schließlich verbinden sie sich erst gar nicht mit Netzwerken. Hardware Geldbeutel halten alle privaten Schlüssel auf dem Geldbeutel und werden so nie das Gerät verlassen, außer in Form des Papierabzugs, der meist empfohlen wird.
Hardware Geldbeutel sind, sobald sie auf deinem Computer verbunden sind, mit einer einfachen Software einsetzbar und so kann man Transaktionen veranlassen, ohne dass auf dem Rechner irgendetwas installiert wird.
Einige Hardware Geldbeutel zerstückeln sogar Eingaben auf dem Rechner, sodass das Belauschen von Tastaturanschlägen sinnlos wird. Gleichfalls kann eventuell vorhandene Spionagesoftware auf deinem Rechner diese Handlungen nicht sehen.
Bei mehr als einem halben Bitcoin, denn du länger halten willst, würde ich einen solchen Geldbeutel empfehlen.
Ich selber benutze einen KeepKey, es gibt aber auch die Modelle von Trezor und Ledger.
Papier kann auch ein Wallet sein!
Als letzte Variante gibt es den Papier Geldbeutel: das sind Druckabzüge deines privaten Schlüssels, die aber eben irgendwo aufbewahrt werden müssen. Netzwerk Drucker sind dieser Tage übrigens sehr unsicher – gesandte Dokumente können abgefangen werden. Gerade bei Netzwerkdruckern sollte man davon ausgehen, dass Druckaufträge abgefangen werden können.
Wenn es um Bitcoin Sicherheit geht, empfehle ich – leider – vollen Verfolgungswahn. Auch ist es schwieriger, ein Papier wieder ins Netzwerk zu importieren. Der Nutzenfaktor ist unpraktisch, weswegen ich sie nicht empfehle.