Ripple und XRP für Einsteiger: Das Handbuch für den XRP-Coin und die Blockchain Technologie

Du willst wissen, was Ripple ist, oder den Krypto-Hype verstehen?

Hier bist du richtig, denn dann geht es dir wie mir. Ich wurde auf den Krypto-Hype Mitte 2016 aufmerksam. Man hört an jeder Ecke „Blockchain“, „Bitcoin“ und „Ripple“. Von Bitcoin weißt du wahrscheinlich so einiges mittlerweile, wenn du so wie ich einfach ein paar Medien liest.

Aber hinter Bitcoin kommen noch viele andere sogenannte Entwicklungen, und eine davon ist Ripple. Ich wusste Ende 2016, als ich zum ersten Mal mir das Thema anschaute, nichts über diese Technologie. Und doch fällt ja sehr häufig im Umgang mit Ripple das Wort „disruptiv“. Da lohnt es sich, mal herauszufinden was Ripple ist und wieso so viele darüber sprechen.

Ripple und XRP im Überblick: Das Handbuch

Was ist Ripple?

In manchen Zeitungen liest man, das Ripple SWIFT ablösen will. Man liest auch, dass Ripple weltweite Zahlungen anbieten will. Aber was ist dahinter? Ripple ist im Grunde ein Protokoll, eine Blockchain-Anwendung, welche die Plattform für die Kryptowährung XRP bereitstellt. Mit der Blockchain basiert Ripple auf derselben Technologie wie Bitcoin, bietet aber andere Funktionen. Im Grunde ist es eine andere Interpretation von Bitcoin – Ripple richtet sich an Banken und möchte weltweite Zahlungen ermöglichen.

Es gibt ja schon ziemlich viele Bücher zu Bitcoin, aber noch nicht viele, die sich mit Ripple beschäftigen, dabei ist es schon länger am Markt: seit 2004! Die folgenden Fragen möchte ich in diesem Buch beantworten:

  • Was funktioniert Ripple?
  • Wie kannst man Ripple kaufen?
  • Wofür kann Ripple angewandt werden?
  • Wie wird sich Ripple weiterentwickeln?

Ein Auszug aus dem Buch

Kapitel 1: Ripple und die Blockchain

Du hast also vor kurzem über Ripple gehört? Möchtest du dein hart-verdientes Geld in XRP stecken? Oder hast du bereits vor Jahren von Ripple gehört, aber willst dein Wissen auffrischen?

Egal, wer du bist und von wo du herkommst, wenn du in etwas investierst oder dich mit einer Technologie beschäftigst, solltest du wissen, was sie ist, damit du fundierte Entscheidungen treffen kannst. Besser so, als in den Krypto-Strom hineingezogen zu werden und nicht zu wissen, womit man es zu tun hat. Deswegen möchte ich hier jetzt eine kleine Einleitung in Ripple geben, bevor wir ins Detail gehen.

Diese Einführung soll dir einen groben Überblick verschaffen und die wesentlichen Funktionsmerkmale von Ripple, ripple und XRP verschaffen. Ja, man unterscheidet Ripple und ripple.

Was ist Ripple?

Ripple ist eine digitale Währung und ein Zahlungsprotokoll, wobei letzteres der Grund für den Hype ist, der Ende 2017 losging. Ripple ermöglicht den Ausgleich von Zahlungen über Grenzen hinweg ohne Zwischenhändler oder Intermediäre, was vor allem für Banken und Finanzdienstleister praktisch ist. Es wird bereits heute vor allem für grenzüberschreitende Zahlungen eingesetzt. Ripple hat in letzter Zeit für Schlagzeilen gesorgt, denn einige Zentralbanken haben bereits bekanntgegeben, dass digitale Währungen – vor allem Bitcoin, aber auch Ripple – sehr großes Potenzial haben, sich als neue Zahlungslösungen im Internet zu etablieren. Die offzielle Seite von Ripple ist http://ripple.com.

Welches Problem löst Ripple?

Bevor ich beschreibe, wie Ripple funktioniert, möchte ich die Problemstellung schildern, die Ripple löst. Und zwar geht es um internationale Zahlungen!

Das heutige Zahlungssystem ist weder global noch ein System. Es ist eine Vielzahl verbundener Objekte, die man als Ganzes wahrnimmt. Tatsächlich ist jedes Zahlungsnetzwerk aber in einer Art Silo, also für sich untergebracht. Das führt dazu, dass Überweisungen nicht sofort ausgeführt werden und beim Empfänger ankommen, sondern verzögert werden. Die Folge sind hohe Kosten und Ineffizienzen, die bei grenzüberschreitenden Zahlungen besonders eklatant werden. Das heutige Zahlungssystem entspricht also nicht der globalisierten Welt, denn es ist langsam, unzuverlässig, teuer und wenig transparent.

Gerade deswegen werden grenzüberschreitende Transfers nicht so häufig umgesetzt. Das kommt in Form von Kosten beim Endkunden an. Sogenannte FinTech (Finanz-Technologien) – Startups versprechen hier eine Lösung, um diese Probleme zu lösen.

Eine alte Systemgrundlage

Wie kann man einen Transfer so einfach wie möglich auch über Grenzen hinweg gestalten? Im Mittelalter gab es dazu erste Wechselsysteme, welche in Europa und Indien entstanden. In Europa waren es die Fugger und in Indien das „Hawala“-Netzwerk. Beide hatten eines gemeinsam: Geld wurde transferiert ohne bewegt zu werden, denn es wurden Wechsel ausgegeben. So konnten Menschen von Ort zu Ort gehen und mit Wechseln zahlen. Die Agenten schuldeten dann sich untereinander das Geld. Drei Vertrauensbeziehungen sind dazu notwendig:

  • Der Einzahler vertraut dem Wechsler, als er ihm das Geld gibt
  • Der Empfänger vertraut darauf, dass der Wechsler das Richtige tut
  • Die Agenten müssen untereinander vertrauen um Schulden auszugleichen

Das 21. Jahrhundert – Ripple erscheint

Ripple Logo
Ripple Logo

Wenn man die elektronische Kommunikation richtig einsetzt, kann eine Überweisung in Sekunden umgesetzt werden und alle Teilnehmer wissen Bescheid. Ripple funktioniert so:

A loggt sich in seinen bevorzugte Ripple-Schnittstelle (eine FinTech bspw. oder eine Bank) ein, zahlt Geld ein und weist sie an, Geld an B über das Protokoll überweisen, und B holt sein Geld über seine bevorzugte Schnittstelle ab.

In Ripple funktioniert das nicht nur mit Geld, sondern auch mit allem anderen, wie bspw. Gold: solange die Schnittstellen darauf vorbereitet sind, Gold anzunehmen und auszugeben, und die Schnittstellen einander trauen funktioniert das. Am besten funktioniert das mit nicht-vergänglichen, austauschbaren Gütern, solange die Schnittstellen bereit sind sie zu handeln.

Ripple ermöglicht also Transfers. Gleichzeitig gibt es aber auch Marktpreise, denn Gold kann man in Euro tauschen. Ripple kann auch dies ermöglichen: wenn A Geld einbezahlt hat, kann B auch Gold abheben.

Was passiert, wenn die Schnittstelle von A nicht B traut? So lange es Zwischenhändler gibt, die eine Vertrauenskette für den Überweisungsgegenstand bilden, wird die Transaktion funktionieren. Ripple hat einen Algorithmus, der den kürzesten Pfad zweier Schnittstellen zu finden versucht.

Was passiert, wenn das Netzwerk aber keine Vertrauenskette von A zu B herstellen kann?

Hier kommen die „ripples“ in Spiel. Sie werden mit XRP abgekürzt und sind die Währung der letzten Instanz im Ripple Netzwerk. Alle Schnittstellen bieten für alle Dinge, die sie ausgeben, Preise in XRP an. XRP ist also die Währung des Ripple Netzwerks: 1 XRP kann zum Beispiel 1 Euro wert sein.

Im bisherigen Bankensystem ist die jeweilige Landeswährung die letzte Instanz. Innerhalb des Ripple Systems kann alles in XRP umgewandelt werden, und die XRP überallhin versandt werden. Neben der Eigenschaft als „Nennwährung“ und als „letzte Instanz“, hat XRP noch andere Eigenschaften.

Mit XRP ist ein sofortiger Ausgleich möglich, das bedeutet, wenn es abgesandt wurde, ist der Anspruch sofort für alle einsehbar ausgeglichen. Es setzt also kein Vertrauen voraus. Bei der Auszahlung eines Wechsels hingegen muss man immer noch an jemanden herantreten. Somit hat man bei XRP kein Ausfallrisiko. Außerdem kostet eine Transaktion von XRP nur eine sehr geringe Transaktionsgebühr, die hauptsächlich Spammer vertreiben soll.